Der ehemalige Kapitän der ukrainischen Volleyball-Nationalmannschaft Oleh Plotnytskyj hat nach der klaren Auftaktniederlage gegen Belgien beim Start der Weltmeisterschaft 2025 sehr emotional reagiert.
Zur Erinnerung: Das Team von Raúl Lozano verlor gegen Belgien mit 0:3 – ein potenziell entscheidendes Spiel im Kampf um den Einzug in die Play-offs.
Plotnytskyj kritisierte vor allem die übermäßige Negativität in den sozialen Medien und die fehlende Kultur der Unterstützung im ukrainischen Volleyball:
„Sobald wir verlieren, verwandeln sich die besten Spieler plötzlich in ‚nutzlose, rückgratlose‘ Leute. Statt Unterstützung hagelt es Beschimpfungen. Das war schon bei Uģis (Krastiņš) so, und auch jetzt bei Lozano. Wir warten förmlich darauf, uns gegenseitig mit 💩 zu bewerfen. Doch egal, ob man gestern die Mannschaft beschimpfte oder mit Herzblut unterstützte – es hätte nichts am Ergebnis geändert.“
Er betonte, dass es falsch sei, dem Trainer die Schuld zu geben:
„Lozano probierte, wechselte, gab Hinweise – doch es funktionierte nicht. Das bedeutet nicht, dass es ‚einfach nicht unser Tag‘ war. Wir wollen zu den Olympischen Spielen, und dafür muss jeder – von A bis Z – hart arbeiten.“
Der Ex-Kapitän kritisierte auch die unzureichende Vorbereitung: Testspiele gegen Katar seien wertvoll, aber nicht das richtige Niveau vor einer WM. Zudem stellte er die Ziele der Verbandsführung infrage:
„Nach Platz 9 in der Nations League und Platz 7 bei der WM 2022 reicht es nicht, sich nur das Minimalziel ‚aus der Gruppe kommen‘ zu setzen und gleichzeitig von Olympia zu träumen.“
Besonders nachdenklich stimmten ihn die Worte des aktuellen Kapitäns über eine „schlechte Atmosphäre“ im Team:
„Warum herrscht vor dem wichtigsten Turnier des Jahres keine gute Stimmung? Die Bedingungen haben sich verbessert, die Störenfriede sind weg. Atmosphäre ist ein entscheidender Faktor – und wir treten immer wieder auf dieselben ‚alten Fehler‘.“
Am Ende zeigte sich Plotnytskyj aber auch optimistisch:
„Die WM ist noch nicht verloren. Zwei Spiele bleiben, alles liegt in unseren Händen. Die Fans sollen stärker unterstützen und weniger kritisieren. Ich glaube, dass wir die Play-offs erreichen können.“
Das nächste Spiel der Ukraine findet am Dienstag, 16. September, um 09:00 Uhr (Kyiv-Zeit) gegen Algerien statt.
